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Der Weg nach Chora,
am Tag davor I I I
 
   
Nach dem Verlassen der Johanneshöhle saß ich einige Zeit auf der Mauer des Zugangwegs zum Parkplatz. Ich dachte nach über Vergangenheit und Zukunft...
 

Bei meinem Eintreten, verließ der Mönch die Höhle. Es waren noch an die 4 Menschen im Raum. Ich setzte mich auf die links vom Eingang befindlichen Sitzplätze und wollte die Stimmung in mich aufnehmen. Da kam eine italienische Reisegruppe mit Jugendlichen herein. Ich sah diese Gruppe bereits vorher am Parkplatz, rund um eine vortragende Frau sitzend. Nun gab die Frau ihr Wissen, an die Jugendlichen in der Höhle weiter. Vorbei war es mit versuchter kontemplativer Stimmung. Ein flüchtiger Kuss auf das Buch, schnell drei Kreuzzeichen, ein Kichern, erlebte ich mehrmals. Das Recht der Jugend ist Unbeschwertheit - natürlich gut belehrt in ritueller Zeichensprache.

   
Mein Weg führt nun weiter nach Chora. Ein steiniger Fußweg. Bewusst beschwerlich begehbare Steine.

Ein wahrhaft goldener Kunstweg.

Ich wählte dieses Bild als Hintergrundbild für diese Dokumentation auf der Webpage.

   
Ein Detail daraus birgt 3 weitere Relikte.
   
Die Fünften der Reise, die Zweiten auf Patmos...
   
... finden ihren Platz in der Patmostasche.
   
Achtlos am Weg liegt das sechste Relikt, auf Patmos das Dritte. Es...
   
...ist: "Johannes am Wegrand zur Senke"
   
Ein Blick zurück, nach Skala. Die einzige Begegnung war eine junge Frau. Während des Gehens die Hand am Ohr, telefonierend.
   
Darauf, der nächste Blick auf den Boden. Das siebte Relikt, auf Patmos das Vierte, besteht wieder aus 3 Teilen.
   
Ein wenig weiter zieht es mich runter. Das achte Relikt, auf Patmos das Fünfte.

 

   
Es besteht aus vier Teilen. Ich nehme es auf, lege es in das Fach der Tasche. Dort bricht es zur Fünf.

8 und 5 - Christus und Kreuz - Erlösung und Schmerz.

   
Angelangt in Chora. Ein Blick auf den Hafen von Skala.
   
Ein kleiner Kiosk steht an der Busstation.

Der Akku der Kamera blinkt auf, wird schon schwach. Ich wechsle das Werkzeug, von Digital auf Analog, mit Blick auf die "27". Relikt Nummer Neun, das Sechste auf Patmos.

   
Dann gehe ich weiter durch die Gasse zum Kloster. Es gibt angenehm wenig geschäftliches Leben. An einem Laden sehe ich in einer Schütte allerlei Krimskrams und hölzerne Ringe. Zwei hölzerne Ringe als zehntes Relikt, das Siebte auf Patmos.

Der hölzerne, brennbare Ring als Teil meines Lebens - als die "17" der Geburt und die "27" (Dezember) des Namens...?

 
   
Das Johanneskloster ist leider schon geschlossen. Ich werde später wiederkommen.
   
Zurück über die Treppe, in die zauberhaft engen Gasse von Chora.
   
Wieder vorbei an den zwei Souvenirgeschäften mit christlicher Ware, am Fuße des Klosters.
   
Ein kleines Geschäft in der Gasse unterhalb der Souvenirläden lädt mich zum Eintreten ein. Es zeigt junge Kunst, Malerei, Objekte und Fotos. Ich erfahre den Namen "Andrea's artshop" und dass der Besitzer auch Ikonen schafft.

Im hinteren Gewölbe sehe ich einen Tisch voll mit Ikonen, den zur Erhöhung gedachten Hintergrund noch in Arbeit - noch nicht vergoldet. Ich mache kein Foto, kaufe ein Foto und mache ein Foto vom Foto.

Ein Geschenk des Danke und späteren Abschieds.

Eine Goldminen-Arbeit auf Papier geht nach China, denk ich gerade...

   
4 mal ein Eindruck von den Gassen in Chora.
   
 
   
 
   
 
   
Ich bin schweißdurchnässt. Mein schwarzes Hemd zeigt weiße Ränder. In einer kleinen einfachen Taverne trinke ich Wasser und esse ein Sandwich. Die Taverne lockt mit dem Blick auf die "3 Windmills". Ich bin der einzige Gast. Oma und Enkelin bewirten den rastenden Bauer.

Erstmals nehme ich den Reiseführer zur Hand und blättere darin. Ich sehe die 3 Mühlen, denke an die 3 der Familie und überlege ob dieser luftige Ort der morgige Stationierungsort der 33. Handlung sein könnte.

Gold an die Luft, verweht in die Erde. Wie in der indischen Leprakolonie Bethel Nagar, geht mir durch den Sinn.

   
Gelabt und getrocknet breche ich erneut auf zum Johanneskloster, dem Kloster "Aghiou Ioannou tou Theologou". Gold-Zitat aus einer Festschrift zur 1900 Jahresfeier anlässlich der Apokalypse: "Sein Bau begann 1088, was aus einer goldenen Bulle vom Kaiser Alexios I, Kommenos, an den seligen Christodoulos hervorgeht. Bevor der selige Christodoulos nach Patmos kam, hatte er an anderen Orten schon als Asket gelebt."

Die Tür ist noch verschlossen. Ich sitze zuerst alleine auf dem steinernen Gesimse und warte. Ab und zu geht sie auf und ein Mönch verlässt das Kloster.

   
Die Nummer des Hauses am Treppenanfang erweckt mein Interesse: 276
Wenige Menschen warten auf die Öffnung. Ich bin einer der Ersten beim Eintritt, ich glaube der Dritte.

Nach dem Eintreten ging ich durch den Klosterhof und wollte den direkten Weg zum Museum nehmen. Ein Mönch stoppt mich und die anderen - fordert uns auf "at first church" - und zeigt zurück auf den Eingang zur Kirche.

 
Im Umkehren sehe ich, dass weitere BesucherInnen blaue Überhosen anlegen mussten. Strenge Regeln natürlich und es herrscht gewöhnterweise "no photo".  
Ich besichtige das Kirchenschiff und die Kapellen. Der reiche sakrale Schmuck (viel Silber) und die Wandmalereien sind bedeutend, wundervoll gearbeitet und sicher beeindruckend, doch auch Rauchgeschwärzt und dunkel, für mich etwas bedrückend.  
"no photo"  
Ich gehe wieder in den hellen Hof hinaus, zum Museum, zur Schatzkammer. Die Eintrittskarte trägt die Zahl 36357 und kostet 6 Euro.

Der Preis des Eintritts verbindet die 3 und die 3. Das Jahr des Ursprungobjekts der Inspiration war 1957

 
Zum Ticket, hier "no photo"  
Auf der Treppe in das nächste Stockwerk des Museums, dem zweiten Ausstellungssaal, ein geöffnetes Fenster. Ein starker Luftstrom dringt in den Raum. Ich bleibe stehen und genieße die angenehme Kühle. Mein Hemd flattert hörbar im Wind.  
Ein Blick auf das Meer.  
Photo  


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